Nein zu flächendeckenden Tempo-30-Zonen

In Wetzikon wurde schon verschiedentlich versucht, Tempo-30- Zonen flächendeckend einzuführen. Die letzte Kreditvorlage wurde 2004 verworfen. Daraufhin wurde im kommunalen Richtplan die quartierweise Einführung festgesetzt. Seither wurden südlich der Bahnlinie und in Robenhausen Tempo-30-Zonen eingeführt. Im Herbst 2022 gelangte der Stadtrat mit einem Kredit von CHF 887'400.– zur Einführung von 21 Tempo-30-Zonen in Wetzikon ans Parlament. Der Kredit wurde vom Parlament angenommen, worauf die Fraktionen SVP und FDP.DieLiberalen/EDU das Referendum ergriffen haben und die Stimmbevölkerung  nun darüber abschliessend entscheiden kann.

MASSLOS

Für die Ausscheidung der Tempo-30-Zonen hat keine Güterabwägung stattgefunden. Inwieweit in den einzelnen Quartieren schneller als Tempo 30 gefahren wird, wurde nicht erhoben. Erfasst werden sämtliche Strassen – auch Sackgassen. Die von Tempo 30 betroffenen Strassen dienen der Feinerschliessung und primär dem Quellverkehr. Eigenverantwortliche, massvolle Tempowahl ist hier angezeigt.

TEUER

Die flächendeckende Einführung von Tempo-30-Zonen kostet den Steuerzahler CHF 887'400.-. Wetzikon hat bereits einen hohen Steuerfuss und die notwendigen Investitionen in Infrastrukturbauten wie Strassen, Schulen und beispielsweise Feuerwehrgebäude zwingen die Stadt zum Schuldenaufbau. Der Finanzhaushalt lässt eine unnötige Belastung nicht zu.

GEFÄHRLICH

In Tempo-30-Zonen herrscht Rechtsvortritt, Fussgängerstreifen sind aufzuheben und weitere Massnahmen sind zu treffen, um die Geschwindigkeitsreduktion herbeizuführen. Die unzähligen Tafeln und Hindernisse schränken die Sicht auf die gesamte Strasse ein, zusammen mit dem Abbau der Fussgängerstreifen stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar, insbesondere für Kinder und ältere Personen. Fahrbahnerhöhungen erhöhen den Lärmpegel in den Quartieren.

ÖFFENTLICHER VERKEHR

Die VZO hat im Fahrplanentwurf 2024 hingewiesen, dass mit der Einführung von weiteren Tempo-30-Zonen gewisse Haltestellen in den Hauptverkehrszeiten nicht mehr bedient werden können, ansonsten wäre es nicht möglich, den Fahrplan einzuhalten. Das schränkt die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs ein und bedeutet zusätzlichen Verkehr. Würde die Vorlage angenommen, wäre dies ein Steilpass für die befürwortenden Parteien und Organisationen, Tempo-30-Zonen auf dem gesamten Stadtgebiet zu fordern.